Bei den Video-Drehs und Fotoshootings für das Projekt entstehen große Mengen an Daten, die verwaltet werden wollen. Daraus ergab sich die Frage, ob es möglich ist die Rohdaten eines Videodrehs in der Cloud zu speichern? Meine erste Reaktion war, natürlich ist es möglich, doch selbst bei einem Anbieter wie wasabi wird so etwas mit der Zeit kostspielig. Wie schon in Store me in the Cloud erwähnt, besteht die Möglichkeit, einen Speicherserver anzuschaffen, doch in der aktuellen Phase des Projekt würden sich weder die Anschaffungs-, noch Betriebskosten rechtfertigen. Wenn ich von meinen Kunden nach Massenspeicherlösungen gefragt werde und die Anforderungen keinen hochverfügbaren Speicher verlangen, empfehle ich meistens den Einsatz eines NAS ( Network Attached Storage ). NAS Systeme gibt es in vielen Ausführungen. Es sind Hardware Geräte, die meist in der eigenen Wohnung, oder dem Büro betrieben werden. Moderne Systeme bieten in der Regel die Möglichkeit auf die Daten über das Internet zugreifen zu können. Auf Grund der Tatsache, daß es sich hier um eigene Hardware handelt, sind die anfallenden Kosten, bis auf den Strom zum Betrieb, einmalig. Die Wartung beschränkt sich, in den meisten Fällen, alle paar Jahre mal auf den Tausch einer Festplatte. Für großen Speicherbedarf stellt daher ein solches System das beste Verhältnis von Preis/GB/Jahr dar. Für das Digital Valley Yspertal ist es wichtig, den Speicher, woher er auch immer kommt, transparent für die Benutzer*innen verwendbar zu machen, das bedeutet die Integration in der eigenen Cloud. Zum Testen stellte ich daher einen Teil meiner eigenen NAS ab und integrierte ihn in die Nextcloud. Diese NAS ist eine Eigenentwicklung auf Basis eines Raspberry Pi welche über ein LTE-Modem mit dem Internet verbunden ist. Für meine privaten Zwecke und Anforderungen vollkommen ausreichend, aber ein Worst-Case-Szenario für die Anbindung an die Cloud – wie sich schon nach kurzer Zeit herausstellen sollte. Es war aber vor allem der Single-Point-Of-Failure durch die Netzwerkverbindung, der diese Lösung unbrauchbar machte. Eine andere Lösung musste her. Meine Recherchen brachten mich zu IPFS ( Interplanetary File System ), einer Technologie, die ein dezentrales und Peer-to-Peer orientiertes Speichernetzwerk aufbaut. IPFS ermöglicht den Zugang zu einem globalen und öffentlichen Netzwerk, erlaubt aber auch den Betrieb eines Privaten, das aus eigenen Speichernodes gespeist wird. Eine solche Speichernode kann ein NAS sein. Durch die Struktur eines IPFS-Netzwerks teilen sich die Nodes sowohl Speicherkapazität, als auch Bandbreite, die für Up- und Download zur Verfügung stehen. Bildet eine einzelne NAS eine unsichere Lösung, können viele dieser Geräte im Verbund ein hochverfügbares Netzwerk bereitstellen. Dieses Konzept unterstützt die Idee des Digital Valley Yspertal und stellt einen weiteren Baustein bei der Entwicklung eines autonomen Systems dar. Wir haben uns daher für den Einsatz von IPFS entschieden. Die Mitglieder des Digital Valley Yspertal werden dazu angehalten eigene Nodes zu betreiben. Dadurch beteiligen sie sich direkt am Aufbau des Netzwerks von dem sie profitieren.